Eine normale Herzfrequenz wird für Erwachsene zwischen 50 -100 Schlägen pro Minute definiert. Die meisten liegen im Bereich zwischen 60-80 Schlägen. Je trainierter eine Person ist, desto niedriger ist die Ruheherzfrequenz („Ruhepuls“) welche zu einem Zeitpunkt absoluter Ruhe (körperlich wie auch emotional) gemessen werden sollte. Diese kann bis zu 40 und sogar in Einzelfällen noch niedriger sein – ohne dass eine Herzrhythmusstörung dahinter verborgen ist. Anders muss man die Situation bewerten, wenn eine untrainierte Person immer eine Ruhefrequenz von 65 Schlägen hat und plötzlich nur noch 30 Schläge / Minute und zusätzlich auch noch Schwindel oder Müdigkeit vorliegen. Man spricht hier von einer Bradykardie. Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Herzfrequenz permanent an oder sogar über 100 Schlägen liegt (ohne dass man sich dabei bewegt hat) – hier spricht man von einer Tachykardie. In solchen Situationen sollte man einmal seinen Hausarzt aufsuchen und ein EKG anfertigen lassen.
Was ist jetzt normal für mein Alter?
Normal für Ruhewerte ist 50-100. Wobei auch hier ein subjektives Wohlfühlen wichtig ist und sprunghafte, anhaltende Änderungen innerhalb dieses Bereiches immer auffällig und abklärungswürdig sind.
Bei körperlichen Belastungen muss die Herzfrequenz entsprechend ansteigen (um dem vom Körper angeforderten Sauerstoff- und Nährstoffbedarf zu decken).
Grob als Richtwert galt immer 220-Lebensalter als orientierendes Herzfrequenzmaximum.
Wer jedoch gezielt trainieren möchte – egal ob auf Leistung oder Gesundheitssport, sollte sich zuerst einmal gut untersuchen lassen und nachfolgend professionell seine Herzfrequenzbereiche mittels Spiroergometrie bzw. Laktattest am Laufband / Ergometer bestimmen lassen.
Herzfrequenz und Entspannung – ja auch hier kann man einiges herauslesen. Seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhundert gibt es die Theorie der Herzfrequenzvariabilität welche in den letzten 20 Jahren mit viel Forschungsarbeit immer besser verstanden und der Effekt belegt werden konnte. Hier geht es um die Variabilität der Zeitfenster (im Millisekundenbereich) zwischen den einzelnen Herzschlägen. Kurz gesagt – je höher die Variabilität, desto besser. Hier gibt es jedoch Altersgruppen in den Normtabellen – mit zunehmenden Alter nimmt die Variabilität ab. Je höher die Variabilität desto besser – desto ausgeglichener, desto entspannter ist eine Person. Es gibt auch Hinweise, dass eine hohe Variabilität einen lebensverlängernden Effekt hat.